Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Brilon

Verein für Höhlenforschung und Höhlenschutz in NRW

Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Brilon (AHKB)

Die AHKB wurde im Jahr 1992 in Rösenbeck, gelegen im Ostsauerland bei Brilon, ins Leben gerufen. Viele der Mitglieder waren bereits seit den 1980er Jahren aktiv in der Höhlenforschung tätig.

Unser Hauptanliegen ist die Erfassung, Vermessung, Fotodokumentation und der Schutz der Höhlen in der Region Brilon sowie in angrenzenden Gebieten. Seit 1983 haben wir über 90 neue Höhlen in der Briloner Hochfläche entdeckt, sodass mittlerweile etwa 120 dieser faszinierenden Objekte bekannt sind. Unter diesen befinden sich nicht nur die tiefsten Höhlen in Nordrhein-Westfalen, wie der Hoppeckeschacht (-93 m), die Rösenbecker Höhle (-89 m) und die Apostelhöhle (-87 m), sondern auch der größte Hohlraum in NRW, der Malachitdom (82 m x 20 m x 10 m). Insgesamt sind in unserem Untersuchungsgebiet sechs Großhöhlen erfasst worden, wobei die Rösenbecker Höhle mit einer Gesamtganglänge von über 2.200 m die größte ist.

In vielen Höhlen der Briloner Hochfläche finden sich beeindruckende Versinterungen. Aufgrund der Erfahrungen, dass die Tropfsteine in den bekannten Höhlen oftmals völlig zerstört wurden, haben wir entschieden, die schönsten Objekte zu sichern und abzuschotten. Zusätzlich wurden von uns oder der Stadt Brilon weitere Höhlen, die ein Sicherheitsrisiko darstellen, verschlossen.

Ein wichtiger Erfolg unserer Arbeit ist der Schutz des einzigartigen Malachitdoms, der mit seinen Buntmetallvererzungen und seltenen Tropfsteinformen vor dem Kalksteinabbau bewahrt werden konnte. Zudem haben unsere Aktivitäten dazu beigetragen, Westfalens größtes Winterquartier für Bartfledermäuse (ca. 120 Individuen) zu erhalten. Auch bei der Unterschutzstellung der Ostenberghöhle bei Bestwig waren wir aktiv und konnten für die Rösenbecker Höhle einen Betreuungsvertrag abschließen, die anschließend sicher verschlossen wurde.

Die AHKB engagiert sich nicht nur für Höhlen, sondern auch für andere Karsterscheinungen, wie die Reinigung von Bachschwinden und größeren Dolinen. Zudem versuchen wir, die komplexen hydrologischen Verhältnisse der Briloner Kalkplattform besser zu verstehen.

Wir haben bereits mehrere Diavorträge gehalten, um die Briloner Höhlenwelt einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Zudem wurden zahlreiche höhlenkundliche Artikel in verschiedenen Fachzeitschriften veröffentlicht.

Die AHKB pflegt freundschaftliche Kontakte zu fast allen höhlenkundlichen Vereinigungen im Sauerland. Die Zusammenarbeit mit Behörden hat sich in letzter Zeit als sehr fruchtbar erwiesen und wird weiterhin einen bedeutenden Schwerpunkt unserer Arbeit darstellen.

Einige Mitglieder beteiligen sich seit Jahren an Forschungsarbeiten im Nationalpark Steinernes Meer unter der Leitung des Arbeitskreises Kluterthöhle. Hier konnten wir zahlreiche neue Höhlen entdecken und wichtige Grundlagen für zukünftige Forschungen legen. Auch mit ausländischen Höhlenvereinen, insbesondere dem staatlichen Höhleninstitut in Bukarest/Rumänien, pflegen wir freundschaftliche Beziehungen.